Schon 2015 sank die Zahl der Kreditinstitute um 1.5 Prozent, der Rückgang im vergangenen Jahr war mit 3.7 Prozent noch dramatischer. Bei den verbleibenden knapp 1.900 Geldhäusern hat sich nach Ansicht der Deutschen Bank der Konsolidierungsprozess beschleunigt. Die Ursache für immer weniger Banken in der BRD wird von Fachleuten mit den anhaltend niedrigen Zinsen begründet. Die geringe Zinsspanne drückt auf die Erträge und zwingt die ganze Branche zum Sparen.
Kosten einsparen und die Effizienz erhöhen, beides sind Gründe dafür, dass sich viele Geldhäuser zusammenschließen. Zu Fusionen neigen vor allem die Sparkassen sowie die Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die Zahl dieser Institute schrumpfte zu gut fünf Prozent aufgrund von Zusammenlegungen.
In noch größerem Ausmaß (6 Prozent) dünnen die Häuser ihre Zweigstellennetze aus. Knapp 1.000 Filialen wurden 2016 allein von den Sparkassen geschlossen. Insgesamt bestehen bundesweit noch 32.000 Niederlassungen, allerdings ist die Tendenz bei allen Geldhäusern weiter fallend. Durch Fusionen und Filialschließungen wollen die Banken Kosten sparen und ihre einstige Stärke wiedererlangen.
Experten gehen von einer Fortsetzung des derzeitigen Trends aus. Sie erwarten, dass die Zahl der Zweigstellen bis 2025 um 38 Prozent auf 20.000 fallen wird. Der Rückgang an Filialen bedeutet für viele im Bankensektor beschäftigte Menschen den baldigen Arbeitsplatzverlust. Bei der Deutschen Bank und der Commerzbank wurden bereits zahlreiche Arbeitnehmer freigesetzt und die Entwicklung wird in den kommenden Jahren auf das komplette Bankenwesen übergreifen.
Während technikaffine Bankkunden problemlos auf Onlinebanking ausweichen können, bleiben ältere Menschen in entlegenen Gebieten durch die Konsolidierungsmaßnahmen oft auf der Strecke. Gleichwohl wird gerade die fortschreitende Digitalisierung als zweite Ursache für das aktuell zu beobachtende Bankensterben ausgemacht. Die Geldhäuser müssen aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit auch der digitalen Entfaltung Tribut zollen.
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