Wer die Qualifikationen einer Führungskraft aufweist, wird im deutschen Bankensektor besser bezahlt als in der Industrie oder anderen Branchen. Ein Angestellter in Führungsposition kann im Alter von 60 Jahren nahezu 180.000 Euro brutto im Jahr verdienen. Eine Führungskraft im Hotel- und Gaststättengewerbe kommt beispielsweise nur auf knapp 90.000 Euro pro Jahr vor Steuer.
Eine Führungskraft, die ihr gesamtes Arbeitsleben für Banken tätig war, hat mit 60 Jahren fast 2,3 Millionen Euro vor Steuern bezogen. Ein ausgebildeter Altenpfleger kommt im identischen Zeitraum nur auf knapp 1,3 Millionen, ein Elektroniker auf 1,6 Millionen Euro. Nur ein leitender Software-Entwickler kann den Banker mit Führungsaufgaben um etwa 100.000 Euro Lebensgehalt übertreffen.
Von Fachkräften wird in jedem Berufssektor viel verlangt. Medien und Politik vermitteln beinahe täglich, dass es in Deutschland an Fachkräften mangele. Gleichwohl werden auf bestimmte Fachbereiche spezialisierte Arbeitnehmer wesentlich schlechter als Führungskräfte bezahlt:
Alle genannten Einkommen sind Bruttogehälter. Bei den Bank-Fachkräften liegen die Verdienste trotz hoher Anforderungen spürbar unter denen in anderen Branchen.
Der wichtigste Punkt ist in diesem Kontext, dass Führungskräfte nur sehr selten von Entlassungswellen betroffen sind. In den Führungsetagen wird bei Bedarf zusammengerückt, Filialen werden hingegen einfach aufgelöst, Fachkräfte entlassen. Die Studie erfasst zudem nur regulär bezahlte Gehälter, Boni und sonstige Vergünstigungen bleiben außen vor. Doch gerade Führungskräfte bei Banken kommen oft in den Genuss von attraktiven Sonderzahlungen.
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