Bisher hinkt die Branche in Sachen IKT-Technologie anderen Unternehmen hinterher. Das ist ein Grund, warum es FinTechs in den vergangenen Jahren erfolgreich gelungen ist, in angestammte Banken-Geschäftsfelder einzudringen. Konkurrenz entsteht heute weniger über neue Produkte als aber neue Anwendungen. Das wurde bankseitig lange verkannt.
Künstliche Intelligenz – KI – ist ein Bereich, der erheblich an Bedeutung gewinnen wird – nicht nur im Bankensektor. Das Spektrum der Möglichkeiten ist breit. Es reicht von KI-Unterstützung bei Finanzanalysen und der Auswertung von Kundendaten bis zur Strategieentwicklung. Auch im operativen Geschäft kann künstliche Intelligenz Aufgaben übernehmen. Sie trägt dann dazu bei, Abläufe zu rationalisieren, zu verbessern sowie schneller und effizienter zu machen. Unverzichtbar im harten Wettbewerb. KI hat zwei Seiten: sie ist wertvolle Hilfe für das Bank-Business, aber auch eine potentielle Gefahr für Arbeitsplatzsicherheit. Denn KI-Anwendungen können ggf. auch qualifizierte Tätigkeiten ersetzen.
Der andere große IT-Trend ist Cloud-Computing. Im Prinzip handelt es sich um Outsourcing. Im Rahmen des Cloud-Computing werden von Providern über das Internet zugängliche IT-Infrastrukturen zur Verfügung gestellt. Das erspart Banken den Aufbau und das Vorhalten eigener IT-Kapazitäten. Eine Kostenentlastung findet vor allem im Bereich der Fixkosten statt, außerdem ermöglicht das Cloud-Computing Kostenflexibilisierung. Ein weiterer Vorteil ist: bei den Banken nicht vorhandenes IT-Wissen ist sofort verfügbar und kann eingekauft werden, während man sich auf sein Kerngeschäft konzentriert. Ein Manko: wie bei jedem Outsourcing entstehen auch neue Abhängigkeiten.
Entziehen können sich die Institute diesen Trends kaum. Denn in Zeiten eines dynamischen technischen Wandels bedeutet Stillstand Rückschritt. Den kann sich niemand leisten.
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