Mittelständler, die von den verbreitet durchgeführten Filialschließungen betroffen sind, stehen vor derzeit unlösbaren Herausforderungen. In den meisten Fällen verändert sich die Kommunikation mit der Hausbank spürbar:
Mittelständige Unternehmer suchen bei Kreditanträgen (84 %), allgemeinen Beratungsthemen und der betrieblichen Altersvorsorge (75 %) sowie Export- und Leasingfinanzierung (60 %) das persönliche Gespräch mit ihrem Bankberater.
Das derzeitige Angebot an digitalen Alternativen kann den persönlich bekannten Berater der Hausbank keinesfalls ersetzen. Ihnen mangelt es an individueller Weitsicht, persönlichen Einfühlungsvermögen und Engagement. Automatisierte Abläufe werden lediglich im Zahlungsverkehr beziehungsweise beim Liquiditäts-Management genutzt. Bei darüber hinaus gehenden Wünschen kann das zwar breiter werdende Angebot an digitalen Lösungen keinen persönlichen Ansprechpartner ersetzen.
Kleinere und mittlere Unternehmen wählen Banken in ihrer Nähe und bleiben den Instituten meist langfristig treu, weil diese Beziehung beiden Parteien zugutekommt. Schließt nun die gewählte Filiale, nimmt der Kontakt zwischen Firmenkunden und Bank dramatisch ab. Jeder zweite Mittelständler kompensiert den Verlust der Filiale vor Ort mit Kontakt per E-Mail, vier von zehn Betroffen lassen sich telefonisch beraten.
Mit der Filialschließung leidet der Kontakt zum vertrauten Ansprechpartner, langfristig schwindet das Vertrauen und damit die für Banken wichtige Kunden-Loyalität. Fast alle Mittelständler sind sehr lange bei ihren Banken und über die Jahre sind enge Bindungen mit beiderseitigem Nutzen entstanden. Ein weiterer Abbau der Bankfilialen könnte für die Häuser selbst und die Firmenkunden tief greifende Folgen haben.
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